
Demenz

Demenz ist eine erworbene beeinträchtigte Beeinträchtigung des Denkens, Fühlens und sozialer Funktionen. Die Demenzerkrankung kann verschiedene Ursachen haben:
- Veränderungen an den Blutgefäßen
- in Folge degenerativer Hirnprozessen
- in Folge eines Schädel-Hirntraumas
- Begleiterscheinung bei anderen Primärerkrankungen
Bei fortgeschrittener Demenz sind häufig auch anatomische Veränderungen am Gehirn erkennbar, in frühen Phasen jedoch sind zur Erkennung andere Methoden erforderlich.
Diagnostik

Gerade in frühen Phasen ist es typisch für das Krankheitsbild, dass der Patient selbst von seiner Erkrankung im Alltag nichts merkt. Auch in Alltagsgesprächen sind zunächst keine Auffälligkeiten direkt erkennbar. In besonderen Belastungssituationen zeigen sich jedoch Schwierigkeiten und Defizite.Um diese gezielt zu untersuchen und Teilleistungsbereiche genauer beurteilen zu können, bedarf es spezieller Untersuchungsmethoden. Neben ärztlichen und psychologischen Gesprächen bietet insbesondere die klinische Neuropsychologie spezifische Testmethoden zur Überprüfung
- der Merkfähigkeit
- der Konzentrationsleistung (insb. Ausdauer)
- der Fähigkeit vorausschauend zu Planen
- der geteilter Aufmerksamkeit (Multitasking)
Hierzu werden standardisierte und normierte künstliche Belastungssituationen erzeugt, um verschiedene Leistungsfunktionen beurteilen zu können.
Sowohl in der Rehabilitation (Therapie-Zentrum Koblenz) als auch in der ambulanten Versorgung (MVZ Koblenz) bieten wir die neuropsychologische Testung und Therapie an.
Mehr erfahren: Klinische Neuropsychologie
Behandlung
Ein schlechtes und ein gutes Faktum: die Demenzerkrankung ist nach heutigem wissenschaftlichem Stand nicht heilbar.
Das Positive: Es existieren verschiedene Möglichkeiten, dem Patienten eine möglichst lange Teilhabe am Alltagsleben zu ermöglichen sowie den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen! Hierbei sind zwei grundsätzliche Strategie-Arten zu unterscheiden:
Die Restitution
Diese Strategie versucht das Leistungsniveau so weit wie möglich durch Trainings zu erhalten und den Erkrankungsverlauf durch Aktivierung zu verlangsamen. Sie beschäftigt sich insbesondere mit dem Training der Wahrnehmung und Aufmerksamkeit sowie des Gedächtnisses. Diese kann sowohl mit oder ohne computergestützte Verfahren durchgeführt werden.
Die Kompensation
Die Kompensations-Strategien versucht nicht die eigentliche mentale Leistung zu verbessern, sondern Ausgleichsstrategien zu finden, damit die dahinterliegende Funktion (z. B. Zweck einer Handlung) erfüllt werden kann. Hierbei spielen das Verständnis sowie die Entwicklung von Coping-Strategien (z. B. Einsatz von Hilfsmitteln) eine zentrale Rolle.
Einbezug des Umfeldes
Neben der Berücksichtigung von eingeschränkten Leistungsfunktionen ist insbesondere das Umfeld einzubeziehen. Hierbei sind das Wissen über die Erkrankung, mögliche unterstützende Maßnahmen sowie Konfliktlösungstechniken von besonderer Bedeutung.
Die Betreuung von Demenzerkrankten kann jedoch auch für Angehörige eine bedeutende Belastung darstellen. Es bestehen mehrere Möglichkeiten der Unterstützung mit dem Ziel ein Betreuungsnetzwerk aufzubauen, um die Betreuung des Patienten zu verbessern.
Ihre Vorteile bei uns

- spezifische Testung
- spezifische Trainingsprogramme
- Anpassung von Therapien in Abhängig vom Schweregrad (ambulant oder teilstationär)
- Berücksichtigung von Begleiterscheinungen (z. B. affektive Beeinträchtigungen - Krisenmanagement)
- Berücksichtigung von Kontextfaktoren (z. B. soziales Umfeld, Mobilität, Arbeit)
- Berücksichtigung der Demenzerkrankung bei anderen Primärerkrankungen
- Betreuung von Angehörigen (Aufklärung, Kontakte, Aufbau eines Betreuungsnetzwerkes)